"Eine Borrelioseerkrankung ist wie eine Besetzung im eigenen Körper ...“
Zitat eines Betroffenen
Die Krankheit Borreliose existierte seit der Entdeckung des ersten Erregers 1982 lange nur am Rand des medizinischen Bewusstseins. Heute ist sie zwar relativ bekannt, doch nach wie vor stellen Diagnose und Behandlung Betroffene und Behandler vor große Herausforderungen und oft noch unlösbare Rätsel.
Borreliose - Erkrankung einer Neuen Zeit?!
Viele Betroffene verzeichnen lange Leidenswege bis zur Diagnose. Bis dahin gelten sie oft als psychosomatisch krank. Doch die Behandlung in einem fortgeschrittenen Krankheitsstadium ist schwierig und langwierig. Einen verlässlichen therapeutischen Standard gibt es nicht. So gelten viele Patienten als schulmedizinisch „austherapiert“ und suchen verzweifelt nach alternativen Heilungswegen.
Ich selbst lebe seit 1987 mit Borreliose, diagnostiziert wurde sie 1998. Seitdem widme ich mich der Begleitung Borreliosekranker und insbesondere der Erforschung der seelisch-geistig-körperlichen Zusammenhänge dieser komplexen Spirochätenerkrankung, deren auslösende Bakterienspezies eine eigene Intelligenz zu besitzen scheint.
Mein eigener Leidens- und Heilungsweg sowie über zwei Jahrzehnte Begleitung Borreliosekranker ließen mich zu der festen Überzeugung kommen, dass eine Heilung von Borreliose - mehr noch als dies für andere Erkrankungen gilt - nur aus einem konsequent ganzheitlichen Behandlungsansatz heraus geschehen kann. In diesem Erkennen liegen nicht nur große Chancen für individuelle Heilungswege, sondern auch eine große Bedeutung für das herkömmliche, kollektive Krankheits- und Behandlungsverständnis, welches im Rahmen einer Borreliosebehandlung deutlich an seine Grenzen stößt.
Auf dieser Seite finden Sie:
I. Allgemeine Informationen über die Krankheit Borreliose
II. Wissenswertes zu Borreliose und Psyche
III. Borrelioseheilung aus ganzheitlicher Sicht
IV. Ausgewählte, eigene Veröffentlichungen zu Borreliose, Psyche und Selbstheilung für Behandler und Betroffene
I. Borreliose gilt als eine von Zecken übertragene Krankheit.
Die Borreliose wurde erstmals 1976 als ein menschlicher Symptomkomplex, der gehäuft im Ort Lyme Connecticut, USA, (deshalb auch Lyme-Borreliose), auftrat, beschrieben. Einige Jahre später wurde ein auslösendes Bakterium „Borrelia burgdorferi“ (benannt nach seinem Entdecker) im Darm von Zecken entdeckt. Inzwischen wurden weitere, geographisch unterschiedlich verbreitete Stämme und Arten des Bakteriums ausgemacht, die verschiedenartige Symptomkomplexe bei Mensch und Tier hervorrufen können.
Borrelien gehören zur Bakteriengattung der Spirochäten. Spirochäten sind große, spiralförmige Bakterien, die der Medizin seit jeher als sehr hartnäckig bekannt sind. Borrelien kommen deutschland- und weltweit im Darm von Zecken vor. Einzelne Erfahrungs- und Forschungsberichte beschreiben, dass die Bakterien auch durch andere Stechinsekten übertragen werden können. Die Borreliose zählt zu den häufigsten Infektionskrankheiten Deutschlands, die Neuinfektionen pro Jahr werden mit bis zu 100.000 beziffert. 2012 veröffentlichte die deutsche Ärztezeitung eine Hochrechnung, in der von 214.000 Neuinfektionen berichtet wurde.
Gegen die Borreliose gibt es bislang keinen Impfschutz!
Die Borreliose darf nicht mit der selteneren, viralen Zeckenkrankheit FSME (Frühsommer-Meningoencephalitis) verwechselt werden. Die FSME kommt hauptsächlich in Risikogebieten (bspw. in Bayern, Baden-Württemberg, Teilen Hessens, Rheinland-Pfalz, Sachsens, Thüringens sowie weit verbreitet in Österreich, Tschechien und der Schweiz) vor. Gegen die FSME existiert ein. Impfschutz.
Infektionsverlauf einer Borreliose:
In etwa der Hälfte aller Fälle zeigt sich mehrere Tage bis Wochen nach einem Zeckenstich eine kreisförmige Rötung (Erythema migrans) um die Stichstelle. Aber auch ohne diese klassische Wanderröte kann eine Infektion mit Borreliose erfolgt sein!
Zu Beginn der Infektion treten oft grippeähnliche Symptome wie Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber und Abgeschlagenheit auf.
In späteren Stadien, d.h. Wochen oder Monate nach dem Stich, kann es zu Entzündungen an Gelenken, Haut, Herz oder Nervensystem mit unterschiedlich schweren und vielfältigen Symptomen kommen.
Unbehandelt kann die Infektion zu chronischen Entzündungen, Organschäden, Funktionsstörungen, Schmerzsyndromen und dauerhaft eingeschränkter Leistungsfähigkeit ähnlich dem Chronique Fatigue Syndrom (CFS) oder einer Fibromyalgie führen.
Behandlung: Wenn eine Borrelioseinfektion sehr früh diagnostiziert wird, sind die Chancen auf eine Heilung durch Antibiotika relativ gut. Wird sie (zu) spät erkannt, kann sie je nach Konstitution, Veranlagung, Vor- und Begleiterkrankungen in einen chronischen Verlauf mit unterschiedlicher Schwere übergehen.
Schwierige Diagnose! Da die Symptome einer Borreliose vielfältig und diffus sind und anderen Krankheiten ähneln, ist ihre Diagnose schwierig. Symptome können Wochen, Monate, aber auch erst Jahre nach einem Zeckenstich erstmals in Erscheinung treten und im Krankheitsverlauf in Art und Schwere wechseln. So sind Fehldiagnosen und Fehlbehandlungen leider nicht selten.
Mögliche - akute oder chronische - Symptome sind: Glieder- Muskel- und Nervenschmerzen / Gelenkentzündungen und –steifheit / Taubheitsgefühle und Lähmungen / Kopfschmerzen, Nackensteifheit / Benommenheit, Schwindel / Sehstörungen / Herzklopfen und Herzrhythmusstörungen / Schlafstörungen / Licht- und Geräuschempfindlichkeit / Magen- und Darmbeschwerden / Blasen- und sexuelle Funktionsstörungen / chronische Halsschmerzen / Nachtschweiß / chronische Müdigkeit und rasche Erschöpfbarkeit / Konzentrations- und Denkstörungen / Depressionen / Angststörungen / Antriebsstörungen / neurotische oder psychiatrische Symptome
II. Borreliose und Psyche
Im Verlauf einer Borrelioseinfektion können verschiedene psychische Beeinträchtigungen entstehen. Diese sind entweder endogen (körperchemisch) verursacht oder Reaktionen auf die belastenden Krankheitssymptome.
Mögliche psychische Symptome einer Borreliose: Reizbarkeit und Aggressionen, Schlafstörungen bis zu völliger Schlaflosigkeit, Konzentrations-, Denk- und Gedächtnisstörungen (insbesondere des Kurzzeitgedächtnisses), Angststörungen, Depressionen, Zwangsstörungen, Stimmungsschwankungen, Antriebsstörungen, manifeste psychotische Symptome (bspw. wahnhafte Gedanken, Eingebungen, Wahrnehmungen), pseudoneurotische Symptome und reaktive psychische Störungen.
Endogene Prozesse: Das Borreliose-Bakterium sondert sog. Neurotoxine (Nervengifte) ab. Hierdurch können Stoffwechselvorgänge im Körper beeinträchtigt werden. Bei einer Infektion des zentralen Nervensystems kann es zu funktionellen, chemischen und strukturellen Veränderungen kommen, die das psychische Erleben und Empfinden verändern. So können psychische und psychiatrische Symptome ausgelöst werden.
Reaktive oder sekundäre Prozesse: Depressionen und Ängste können eine Reaktion auf chronische Schmerzen und stark anhaltenden Leidensdruck sein. Die körperlich-geistige Belastbarkeit ist im Rahmen einer Borrelioseerkrankung stark vermindert, es fehlt an Nervenkraft, um den gewohnten Lebensalltag zu bewältigen. Zudem existiert im persönlichen Umfeld viel Unverständnis für die bizarre Symptomvielfalt. Viele Betroffene haben das Gefühl, sich für ihren Zustand rechtfertigen zu müssen.
Pseudoneurotische Reaktionen: Das Wechseln und unberechenbare Auf und Ab der Symptome verunsichern und machen das eigene Leben schwer plan- und vorhersehbar. Zudem ängstigen die vielfältigen psychisch-geistigen Beeinträchtigen. Das daraus resultierende psychische Symptombild kann bei Unkenntnis der zugrundeliegenden Ursachen durchaus als neurotisch bezeichnet werden.
FAZIT: Psychische Symptome im Rahmen einer akuten oder chronischen Borrelioseerkrankung dürfen niemals isoliert betrachtet , sondern immer nur in Verbindung mit der Grunderkrankung interpretiert werden.
III. Borrelioseheilung aus ganzheitlicher Sicht
Jeder Borreliosepatient steht vor der Herausforderung, seinen individuellen Heilungsweg zu finden. Hierfür existieren schulmedizinische, naturheilkundliche, homöopathische oder energetische Behandlungsansätze, die nacheinander oder ineinander greifend eingesetzt werden können. Sie sollten jedoch ausschließlich bei Borreliosekundigen Behandlern durchgeführt werden. Bisher entzieht sich das Borreliosebakterium in vielem verlässlicher, allgemeingültiger Regelmäßigkeiten. Darum ist eine individuelle Planung multifaktorieller Behandlungsmaßnahmen, bei denen Körper, Geist und Seele als untrennbare Einheit gesehen, werden essentiell wichtig.
Krankheit als Dysbalance in der Körper-Geist-Seele-Einheit - „Was will die Borreliose mich lehren?“
Meiner Beobachtung nach waren Borreliosebetroffene vor ihrer Erkrankung überdurchschnittlich autonom und leistungsstark. Vielfach gingen sie gerne und selbstverständlich an die eigenen psychischen und/oder körperlichen Belastungsgrenzen oder hatten im Extremfall kaum Gespür für diese. Sie standen eher auf der aktiven, helfenden, unabhängigen und gestaltenden Seite des Lebens.
Ganzheitlich-psychodynamisch betrachtet waren die Pole von Autonomie und Abhängigkeit in der Lebensbewältigung Betroffener auf einer tiefen, unbewussten Ebene nicht ausreichend ausbalanciert. Erst die Erkrankung führt zum schmerzlichen Erleben von Abhängigkeit und Stillstand. Gelingt es, diese Erfahrungen in das Selbstbild zu integrieren, was heißt, sich der bisherigen Vermeidung von Abhängigkeit, uneingestandener Ängste und der ihnen zugrundliegenden Ursachen bewusst zu werden, ist die „Botschaft“ der Borrelioseerkrankung auf persönlicher Ebene erkannt und auf psychologischer Ebene der Weg zur Heilung geebnet.
Konsequentes Bewusst-sein als Schlüssel zur Heilung
Die Erreger der Borreliose versuchen durch vielfältige, komplexe biologische Mechanismen wie Tarnung, Mutation und Adaption oder auch „Schwarmintelligenz“ ihr Überleben im menschlichen Körper zu sichern. Derart undurchsichtig wirkend, kann das Immunsystem eines Borreliosekranken Menschen die Bakterien nicht ausreichend erkennen („einordnen“), nicht adäquat abwehren oder eine friedliche Koexistenz herstellen. In der Folge haben die abgesonderten Neurotoxine unmittelbare und mittelbare Auswirkungen auf die komplexen Steuerungsmechanismen innerhalb und zwischen Immun-, Nerven-, Hormonsystem und Psyche des betroffenen Menschen. Dieser fühlt sich den wechselnden Krankheitssymptomen hilflos ausgeliefert und erlebt persönliche wie medizinische Einflussnahmen als nicht oder nur sehr begrenzt wirksam.
Ganzheitlich betrachtet liefert der von Borreliose betroffene Mensch den Erregern genau den Resonanzboden, auf dem diese ihr intelligentes Versteck- und Besatzungsspiel entfalten können. Wo das Immunsystem des Menschen den Erreger nicht ausreichend erkennen kann und von ihm „beherrscht“ wird, stellt sich also die Frage, wo die persönliche Lebensbewältigung eines betroffenen Menschen von ähnlichen Mechanismen (des nicht-erkennen und nicht autonom-reagieren-Könnens) betroffen ist.
Wenn auch hier die lebensgeschichtlich gewachsenen blinden Flecken des Nicht-Erkennens mit Bewusst-sein erhellt werden, kann Heilung aus ganzheitlicherPerspektive geschehen: Die Erreger der Borreliose finden im Immunsystem des betroffenen Menschen keinen Resonanzboden mehr. Was zuvor „undurchsichtig“ war, ist nun durchsichtig geworden.
Meine Angebote der ganzheitlichen Borrelioseberatung beinhalten:
Vertiefendes zu meinem Behandlungsansatz der Selbstheilung finden Sie hier: Selbstheilung
IV. Ausgewählte Veröffentlichungen zu Borreliose, Psyche und Selbstheilung:
V. Bestellmöglichkeit für interessierte Fachleute oder Betroffene zur Vertiefung:
Facharbeit „Supportive Psychotherapie bei chronisch Borreliosekranken“:
Auf Wunsch können Behandler und Betroffene meine Facharbeit „Supportive Psychotherapie bei chronisch Borreliosekranken“ für €29.- inkl.Versand anfordern unter mail@selbstheilungstraining.de oder Tel. +49(0)2234–43 56 933